Also pass op, ich erzähl dir ma wat über Dinslaken, ne.
Dat is nich einfach nur so'n Städtken irgendwo zwischen Pott und Niederrhein – dat is 'ne richtig ehrliche Haut mit 'ner dicken Geschichte unterm Kopp. Schon ganz früh, so vor 800 Jahren, gab’s hier’n paar Höfken, 'n Kirchlein und Bauern, die mit'm Karren über'n Acker geeiert sind. Aber die Leute hier – die hatten wat drauf. Nich lang gefackelt, schon so um 1273 rum haben se Stadtrechte klargemacht. Zack – vonne Bauerntruppe zur amtlichen Stadt.

Und dann, sach ich dir, kam dat Ding mit der Hanse.
Dinslaken – ja wirklich – war ’ne Hansestadt! Is heut nich mehr jedem geläufig, aber damals haben wir hier nich nur Kühe getauscht. Nee, wir waren mittendrin im Hanse-Business: Tuch, Vieh, Holz – dat ging raus in die weite Welt. Dinslakener Händler – mit’m Kopf voller Ideen und'n Sack voll Ware. Nich so groß wie Hamburg oder Bremen, aber wir haben mitgemischt – und wie!

Die Jahrhunderte gingen ins Land, und irgendwann wurd’s schwarz unterm Boden: Kohlezeit!
Ab dem 19. Jahrhundert wurde hier nich mehr nur geackert, da wurde malocht, und zwar unter Tage. 1907 machte die Zeche Lohberg uff – und ab da war hier richtig Betrieb. Die Kumpel kamen aus allen Ecken, dat war wie’n Magnet. Malochen, trinken, malochen – dat war Dinslaken pur. Die Zeche hat Jobs, Leben und’n ganz eigenen Rhythmus gebracht. Der ganze Stadtteil Lohberg – der is quasi auf Kohle gebaut.

Und dann kam der Tag – 2005 – als se die Zeche dichtgemacht haben.
Dat war’n harter Schlag, als wenn se dir dat Herz aus’m Leib reißen. Viele hatten Tränen inne Augen. Aber Dinslaken? Hat sich nich hängen lassen, nee. Die Stadt hat umgedacht. Heute haben wir hier Kultur vom Feinsten: das Burgtheater, Open-Air-Konzerte, Stadtfeste mit Herz, und drumrum grüne Ecken zum Durchatmen.

Und die Menschen hier?
Die sind wie eh und je: geradeaus, mit'm lockeren Spruch auf den Lippen und ’nem Herzen, dat irgendwo zwischen Kohle und Gold schlägt. Dinslaken – dat is Vergangenheit, Malocherstolz und neue Ideen in einem.